In der Liturgie des Karfreitags steht das Kreuz im Mittelpunkt. Es werden Riten vollzogen, die sehr dicht sind. „Wir können nur betroffen, sprachlos staunend das Geheimnis unserer Erlösung feiern“, wenn wir in dieser Feier auf das Kreuz schauen und den verehren und uns vor ihm verneigen, der das Kreuz für uns zum Zeichen des Lebens verwandelt hat.
Auf die Verkündung in Lesungen und der Leidensgeschichte Jesu antworten wir heute mit den Großen Fürbitten. Wir verbinden uns in unserem Beten mit allen Menschen in der Welt und bitten Miteinander und Füreinander in unserer eigenen Erlösungsbedürftigkeit und für die der ganzen Welt.
Wir sind eingeladen, ausdrücklich mit dem gekreuzigten Herrn in Beziehung zu treten. Wir dürfen bei der Kreuzverehrung heraustreten und jede und jeder geht mit ihrer/seiner eigenen Lebens- und Glaubensgeschichte hin zum Kreuz und verneigt sich und betet den an, der in seinem Leiden und Sterben zum Bruder und Erlöser geworden ist. Was sich da an Nähe und Erfahrung vollzieht ist zusammengefasst in den Zusagen: „Ich bin mit deiner Not vertraut.“ und „Er hat alle Leiden und Schmerzen auf sich geladen“.
Und für die Feier der Karfreitagsliturgie, die den Tod in seinem gesamten Ausmaß vor Augen stellt ist die vollzogene Kreuzesverehrung die „Kommunion“, die mich heute leben lässt und mich nährt. Heute verkünden wir „seinen Tod“, halten den Schrei Jesu: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ mit aus und erwarten „seine Auferstehung“. Es ist schwer, nichts in Händen zu halten, hilflos und mit leeren Händen zu kommen und in dieser Ohnmacht trotzdem aufgefangen zu sein, bei dem, der mit ausgebreiteten Armen am Kreuz hängt und sich uns Menschen zuneigt.

