Pfarrhofeinweihung Perasdorf

Am  Sonntag, 12. August feierte die Pfarrei Sankt Laurentius nicht nur den Tag des Patroziniums ihres Pfarrpatrons, sondern auch die Einweihung des frisch renovierten Pfarrheims. 
Am Morgen versammelte sich die Gemeinde in der Pfarrkirche, wo Pfarrer Alfons Dirscherl mit Gemeindeassistent Martin Bartlreiher einen Festgottesdienst zelebrierte. Dirscherl zog den Begriff der „Laurentiustränen“ – gemeint sind die jährlich Anfang August auftretenden Sternschnuppen der Perseiden – heran, um die besondere Leistung des Laurentius’, einem spanischem Diakon, der in Rom wirkte, zu erklären. Denn wie eine Sternschnuppe, habe Laurentius dann am meisten geleuchtet, wenn es heiß würde, indem er Bedürftige als den Schatz der Kirche präsentiert und damit sein Todesurteil gefällt habe. So würde auch die heutige Gesellschaft Menschen benötigen, die – wie Laurentius – ihre guten Überzeugungen vor die Pflicht stellen und den Finger in die Wunde legen würden. Zwar entstünden dabei Tränen, die aber – so Dirscherl weiter – auch Kraft geben könnten, seinen Überzeugungen zu folgen.
Mit der nun fertiggestellten Renovierung des Pfarrheims, realisierte die Pfarrgemeinde Perasdorf, allen voran Kirchenpfleger Fritz Feldmeier, einen lang gehegten Plan. Im Rahmen der vom Amt für ländliche Entwicklung getragenen Dorferneuerung begannen die Arbeiten am ursprünglich 1884 erbauten Gebäude letzten Sommer. 
Architekt Alexander Meny vom Architekturbüro HIW, der mit Frau Schnabel, Frau Bayrer-Mulzer und den Herren Edenhofer und Siebenbenhandl die Pläne für den Umbau entwickelte, erklärte den Kirchenbesuchern die vorgenommenen Umbaumaßnahmen. Bei einem so alten Bestand sei ein behutsamer Umbau von Nöten gewesen, weshalb man etliche Fußböden, die Holztreppe und die Tür zum Keller erhalten habe. Neu wären der Putz am Sockel, die Lärchenholzfenster, die Regenwasserdrainage, sämtliche Leitungen, die Heizkörper und natürlich die ortsprägende Fassade. So hätte sich die Gebäudefarbe von blau zu grün geändert. Besonderen Wert hätte man auf die behindertengerechte und barrierefreie Einrichtung gelegt, sodass das Gebäude nun ideale Bedingungen für öffentliche Veranstaltungen bieten würde.
Kirchenpfleger Feldmeier ging in seinen Worten auf die Geschichte des Gebäudes ein. Mit einfachen Baustoffen wie Bruchsteinen und Holz sei der Pfarrhof ursprünglich erbaut worden und hätte in seiner Geschichte etlichen Pfarrern, nach dem zweiten Weltkrieg einer Flüchtlingsfamilie und in den letzten Jahren vielen Veranstaltungen der Pfarrei eine Heimat geboten. Nun erstrahlt das Gebäude in neuem Glanz und als sich die versammelte Gemeinde schließlich in die neuen Räumlichkeiten begeben hatte, segnete Pfarrer Alfons Dirscherl das Haus. Die vielen anwesenden Pfarrangehörigen besichtigten anschließend die renovierten Räumlichkeiten und konnten bei einer Brotzeit und Getränken den Vormittag ausklingen lassen.
 
Foto & Text: Tobias Schroll