Schwarzach(ml) Die idyllisch gelegene kleine Kapelle St, Georg am Degenberg zu erhalten und zu restaurieren, hatten sich einige Mitglieder der Bergfreunde Degenberg und Bay.Waldverein Sektion Schwarzach zur Aufgabe gemacht. In vielen unentgeltlichen Arbeitsstunden hatten sich unter Initiative von Toni Saller, Siegfried Höpfl, Alfred Bachmeier, Leo und Ernst Kopp und Rudi Stettmer an die Arbeit gemacht um „ihre“ Kapelle wieder zu einem wahren Kleinod erstrahlen zu lassen. Es wurde der Innenputz erneuert und mit Farbe versehen sowie auch die Sitzbänke. Zudem wurde ein Kreuzweg gefunden, der aber zur Zeit noch restauriert wird. Im geschichtlichen Überblick heißt es, daß im Verlauf des sogn. Böcklerkrieges im Winter 1468/69 die Burg Degenberg in Abwesenheit des Burgherrn erobert und geschleift wurde, nahm man – wie in anderen vergleichbaren Fällen auch – die dem hl. Georg geweihte Burgkapelle von der Zerstörung aus. Sie ist deshalb auf späteren Stichen immer noch abgebildet. Der vermutlich spätromanische Bau scheint verhältnismäßig groß gewesen zu sein. Nach der Diözesanmatrikel von 1665 besaß die Kapelle, in der jährlich noch fünf bis sechs Messen gelesen wurden, immerhin drei Altäre. Die Pfarreien Welchenberg, Pfelling und Perasdorf unternahmen Wallfahrten dorthin. Vermutlich schuf der Bogener Bildhauer Johann Gottfried Frisch(+1732) für sie die noch erhaltene St.Georgsfigur, die heute im Foyer der Orthopädischen Fachklinik steht. Erst in der Zeit der Säkularisation schlug der Degenberger Burgkapelle die letzte Stunde. Sie wurde 1809 abgebrochen, war aber nach dem Abriß noch längere Zeit juristisch existent. Die Baugeschichte der neuen St.Georgs Kapelle ist folgende: Die kleine bescheidene Anlage wurde (nach einer Gedenktafel an der Kapellenwand) 1876 von den Oekonomie und Tafernwirtseheleuten Johann und Kreszenz Trum an der Waldstrasse zum Grandsberg errichtet. Anscheinend wurde damit auch ein Versprechen der beiden Schwestern Maria und Theresia Trum eingelöst, die 1874 bzw. 1875 verstorben waren. Das Altarbild, das hl. Bruder Konrad zeigt, wie er gerade Brot an Hungernde verteilt, malte nach dem Zweiten Weltkrieg der aus Hamburg evakuierte akad.Kunstmaler Lorenz. Unter dem betenden Volk ist auch der Auftraggeber, Pfarrer Michael Graf, zu erkennen. Ist es doch schön, daß solche Denkmäler der Vergangenheit für die Bewohner dieser Region und Besucher gepflegt werden.