Schwarzach(ml) „Wir feiern heut ein Fest und kommen hier zusammen“ – so empfingen die Kinder der Kindertagesstätte Sankt Martin die Kirchenbesucher zum Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St.Martin anlässlich des 40jährigen Bestehens der Kindertagesstätte Sankt Martin in Schwarzach. Der Gottesdienst wurde von den Kindergartenkindern mit Liedern und Tänzen aktiv mitgestaltet. Statt der Predigt zeigten die Kinder in einem Spiellied die Entstehung der Erde in ihrer unendlichen Vielfalt. Mit rythmischen Liedern wurde der Gottesdienst, von Pfarrer Alfons Dirscherl und Pater Paul zelebriert, an der Heimorgel von Anna-Lena Kistler begleitet, gestaltet. Mit dem Danklied“Sing mit mir ein Halleuja“ vom Personal der Kindertagesstätte und einem Dankgebet der Kinder wurde der Dankgottesdienst mit dem Segen und dem Schlußlied beendet. Von 11 bis 16 Uhr fand auf dem erweiterten Gelände, das anschließend an den Gottesdienst von Pfr. Alfons Dirscherl in Begleitung von Pater Paul gesegnet wurde, bei herrlichem Sonnenschein das Jubiläumsfest statt.
Schon seit Wochen wurden die Kinder von ihrem Kita-Personal darauf vorbereitet und zeigten stolz den Eltern und Großeltern was sie alles gelernt hatten. So wurden von den Kindern „Gstanzl“ gesungen, begleitet von der Volksmusikgruppe“Oane wia koane“ , die kostenfrei, die Kinder musikalisch unterstützte, Volkstänze getanzt, in die auch 1.Bgm. Georg Edbauer, Pfr.Alfons Dirscherl, Kirchenpfleger Josef Ehrl, Pater Paul u. die ehemalige Leiterin des Kindergartens Sr. Stefanie eingebunden wurden.
Elternbeirat und viele andere Helfer sorgten für das leibliche Wohl der großen Besucherzahl, so daß jeder auf seine Kosten kam. In seiner Begrüßungsrede freute sich Pfr. Alfons Dirscherl sehr, daß er neben 1.Bgm. Georg Edbauer, sowie anwesenden MGR, den kirchlichen Gremien Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung auch die ehemalige 1. Leiterin des Kindergartens vom Jahr 1977, Sr. Stefanie mit ihrer Begleiterin Sr.Magdala, begrüßen konnte. Kirchenpfleger Josef Ehrl ging in seiner Ansprache zurück auf die vergangenen 40 Jahre des Kindergartens St.Martin. Wenn es jedoch nach den Verantwortlichen(Pfr.Josef Ernst u. 1.Bgm. Karl Biller) im Jahre 1966/67 gegangen wäre, könnten wir bereits das 50jährige Bestehens des Kindergarten feiern, so Ehrl. Die Bischöfliche Finanzkammer hatte die Maßnahme damals wegen anderer dringender Vorhaben im Bistum nicht befürwortet. Durch das Bay.Kindergartengesetz aus dem Jahre 1972 wurden die Grundlagen für finanzielle Förderung von Kindergärten geschaffen. Durch die Aufnahme in den Kinderbedarfsplan konnte im Jahr 1976 doch mit den Bauarbeiten begonnen werden. Nach nur 1 Jahr Bauzeit konnte im September 1977 der Kindergarten mit 2 Gruppen den Betrieb aufnehmen. Die Kosten wurden zu zwei Drittel vom Markt Schwarzach und mit einem Drittel von der Pfarrei getragen. Der Kindergarten wurde dann zum Martinsfest am 11.11.1977 feierlich eingeweiht. Bedingt durch den steigenden Bedarf an Kindergartenplätzen entschlossen sich Hr. Pfr. Josef Thomys und 1.Bgm. Max Löw im Jahre 1997 den Kindergarten um zwei Gruppen zu erweitern. Im Jahre 2009/10 wurde die energetische Sanierung des Altbaues im Rahmen des Konjunkturprogrammes 2 der Bundesregierung durchgeführt. Kirchenpfleger Josef Ehrl sprach von einem Zuschuss des Bundes in einer Höhe von 138.000 €. Die restlichen Kosten wurden vom Markt Schwarzach mit 26.000 € und der Pfarrei mit 9.000 € getragen. Es war ein Glücksfall, so Ehrl, daß wir dieses Programm in Anspruch nehmen konnten. Um den Anforderungen gerecht zu werden, entschlossen sich im Jahre 2009 der Markt und die Pfarrei eine Kinderkrippe einzurichten. Dazu waren erhebliche Baumaßnahmen notwendig. Die Kosten hierzu betrugen 242.000 € . Der Markt übernahm 217.000€ , wovon der Freistaat Bayern 166.500 € übernahm, die Pfarrei 24.000 .Seit der Eröffnung der dem Kindergarten angegliederten Kinderkrippe im September 2010 führt die gesamte Einrichtung nun den Namen „Kindertagesstätte“.
Die steigende Zahl der Kinder unter 3 Jahren, die die Kindertagesstätte besuchen wollten, erforderte es, daß im Jahre 2013 weitere 8 Krippenplätze geschaffen wurden. Dies erforderte 80.000 € Investitionen, davon trug der Markt Schwarzach 72.000 € und die Pfarrei 8.000 €, wovon der Markt einen staatlichen Zuschuss von 36.000 € erhielt und die Pfarrei vom Bistum 6.600 €.
Zu der Entwicklung des Personals stellte der Kirchenpfleger einen Vergleich auf. So betreuten vor 40 Jahren Sr. Stefanie, Frau Rosina Staudinger und Fr. Brigitte Venus 52 Kinder, heute werden 104 Kinder von 13 pädagogischen Fachkräften betreut. Dadurch wird deutlich, wie sich die Anforderungen an die Kindertagesstätte gewandelt haben. Man kann dies mit „Von der Bewahranstalt zur pädagogischen Einrichtung“ beschreiben. Diese Entwicklung ist jedoch sehr zu begrüßen. Auch Schwarzachs 1.Bgm. Georg Edbauer reihte sich in die Zahl der Festredner ein und betonte, dass 40 Jahre Kindergarten Schwarzach auch 40 Jahre Betreuung und pädagogische Erziehung der Kinder als Vorstufe zur schulischen Bildung seien. Bereits im Kindergarten werde der Grundstein für den späteren Lebensweg gelegt. Er bedankte sich bei dem Kindergartenpersonal für ihren großen Einsatz. Die Kindertagesstätte Sankt Martin habe sich zu einer hoch geschätzten Institution entwickelt. Die Kinder fühlten sich hier wohl und das werde in der heutigen Zeit immer wichtiger. Da in den nächsten Jahren ein enormer Zuwachs erwartet wird, so Edbauer ist für das nächste Jahr ein neuer Anbau geplant, und das als Übergangslösung 3 – 4 Container aufgestellt werden.
Auch die derzeitige Leiterin der Kindertagesstätte Astrid Eiglsperger machte einen Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre.Wie schon einmal erwähnt, öffnete der Kindergarten im September 1977 mit 52 Kindern, die in 2 Gruppen von 2 Erzieherinnen und einer Kinderpflegerin betreut wurden, seine Türen. Pfr. Josef Ernst beauftragte Sr.M.Stefanie mit der Leitung des Kindergartens. 1989 übernahm Fr. Rosina Staudinger für sehr viele Jahre die Leitung der Kita St. Martin und hat ganz wesentlich die Entwicklung des Hauses mitgeprägt, wofür ihr sehr herzlich gedankt sei. 2010 wurde aus dem Kindergarten eine Kindertagesstätte, da man mit 12 Krippenplätzen das Angebot für Kinder unter 3 Jahren erweiterte. Der Trend der Zeit brachte es schnell mit sich, dass diese Plätze nicht mehr ausreichten und man eröffnete 2013 zusätzlich eine altersgemischte Gruppe mit weiteren 8 Krippenplätzen. 2013 übernahm dann Fr. Bettina Hartinger für ein halbes Jahr die Leitung und Fr. Bärbel Vielreicher schloss stellvertretend dieses turbulente Kita-Jahr ab. Heute betreuen 15 Erzieherinnen bzw. Kinderpflegerinnen insgesamt 104 Kinder. Vieles hat sich seit 1977 verändert. Nicht nur, wie man damals noch sagte im Kindergarten, sondern in allen unseren gesellschaftlichen Lebensbereichen. Da ist es nicht verwunderlich, daß auch pädagogische Konzepte sich verändern und weiterentwickeln. Der Bildungsauftrag hat in den letzten Jahren eine besondere Bedeutung gewonnen. Die Kinder, aber auch die Eltern, verlangen bestmögliche Bildungserfahrungen und Chancen. In der allgemein veränderten Arbeitswelt werden zunehmend Eigeninitiative, Lern-und Verantwortungsbereitschaft, soziale Kompetenz, Kreativität und Ausdauer erwartet. Lebenslanges Lernen ist Voraussetzung. Darauf sollten die Kinder vorbereitet werden. Das Lernen im Kindergartenalltag ist grundsätzlich vom Spiel bestimmt. Freies – also nicht vorgegebenens aber vorbereitetes vertieftes Spiel der Kinder ist die Grundlage für alles Lernen im Alter bis ca. 6 Jahren. Bereits seit September 2006 arbeitet die Kita mit einem „teiloffenen Konzept“, das sich beständig weiterentwickelte.Gerade auch in den letzten beiden Jahren haben wir intensiv, so die Leiterin, an der Öffnung der Gruppen gearbeitet. Die pädagogische Konzeption wurde neu verfasst, um unsere Arbeit für uns und die Eltern transparent zu machen. Verschiedene Teamschulungen zeigen immer wieder, wie wichtig es ist, dieses offene Konzept weiterzuverfolgen und auch die räumlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Alle Kinder haben also täglich aufs Neue die Möglichkeit an ihren Interessen und ihrem Entwicklungsstand anzuknüpfen und viel in der vorbereiteten Umgebung zu lernen.
An dieser Stelle lud Fr. Eiglsperger an einer Führung durch die Kita teilzunehmen, hier könne man noch viel mehr über die offene Arbeit in der Kita erfahren. Bei Jubiläen gehört es ebenfalls dazu Danke zu sagen. Allen die dazu beigetragen haben, dass der Kindergarten in Schwarzach für die Kinder geschaffen wurde, dass er ausgebaut wurde und sich weiterentwickeln konnnte. An alle Kinder, die an diesem Tag mitgefeiert haben und in den letzten Wochen fleißig geübt und gelernt haben. Ein Dankeschön auch an die Eltern, die mit Kuchenspenden und Arbeitsdiensten zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. Dem Elternbeirat, der ganz aktiv an den ganzen Vorbereitungen dabei war, der immer tatkräftige Unterstützung und Rückmeldung aus Elternsicht gibt. Dem Förderverein, der die Kosten des Zauberers „Waltini“ übernommen hat und dafür während des Jahres verschiedene „gewinnbringende“ Aktivitäten organisiert. Der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzach mit Bürgermeister Georg Edbauer für die immer sehr gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Fr. Eiglsperger dankte auch dem Bauhof, der die letzten Wochen neben Volksfest und Degenberger Dirn mit Hochdruck daran gearbeitet hat, dass die Gartenerweiterung rechtzeitig fertig wurde. Natürlich auch ein herzliches Dankeschön an den Träger Hr. Pfarrer Alfons Dirscherl für die feierliche Gestaltung des Gottesdienstes und der Segnung unseres Gartens, sowie Kirchenpfleger Hr. Josef Ehrl, der jetzt die letzten Wochen beinahe täglich in der Kita war um mit uns zu planen und zu organisieren. Der als Hauptverantwortlicher viel Zeit und Geduld in sein Ehrenamt investiert hat, damit diese Feier zustande kam. Allen Mitarbeiterinnen, die auch alle neben dem normalen Kita-Betrieb viel Zeit in Vorbereitungsmaßnahmen gesteckt haben. Den Reinigungskräften, die vor und nach solchen Feierlichkeiten besonders strapaziert werden. Dem Hausmeister Hans Leidl für seinen Einsatz in der Kita. Der Pfarrsekretärin Rita Blöchinger, die zu ihren Verwaltungsaufgaben stets für zusätzliche Schreib- und Kopierarbeiten zur Verfügung steht, außerdem noch der Musikgruppe“Oane wie koane“, für ihre kostenlose musikalische Unterhaltung, sowie an alle „unsichtbaren Helfer und Gönner“, im Hintergrund z.B. für die vielen Spenden für die Tombola, die Luftballons, die wir noch steigen lassen werden oder der Fa. Baier, für die Bereitstellung und Bedienung der Lautsprecheranlage und an alle, die eventl. vergessen wurden zu erwähnen. Auch „Petrus“ wurde für das super schöne Wetter gedankt, was mit zu den größten Sorgen im Vorfeld zählte. Zum Schluß ihrer Ansprache sagte Fr. Eiglsperger noch, daß sie natürlich auch ein Geburtstagssgeschenk mitgebracht habe- die „Matschküche“ haben die Kinder letzte Woche bereits eingeweiht und dass diese ganz gut in den Garten passt. Bevor aber der Zauberer“Waltini“ die Kinder in seinen Bann zog, wurden noch ehemalige und lanjährige Mitarbeiterinnen der Kita geehrt: So wurde auch Sr.Stefanie für die langjährige Leitung mit einem Blumenstrauß gedankt. Für 40jährige Zugehörigkeit wurde Fr. Brigitte Venus mit einer Urkunde und einem Blumenstrauß gedankt, auf 30 Jahre kann Fr. Edeltraud Schlecht zurück blicken, sowie auf 20 Jahre Fr. Sonja Meier, die ebenfalls einen Blumenstrauß überreicht bekamen. Nachdem die Luftballons in den strahlend blauen Himmel aufstiegen waren sich die Mitarbeiter der Kita Schwarzach einig, daß es ein sehr gelungenes und schönes Fest zum 40-sten Geburtstag war.